Anfang diesen Monats war es wieder soweit. Zahlreiche Tennisprofis waren im Rahmen der Wimbledon Championships 2018 zu bestaunen. Englische Wissenschaftler hatten es sich in diesem Zusammenhang zum Ziel gesetzt, die Verletzungsraten und -gefahren der vergangenen teilgenommenen Spieler zu ermitteln.
Im Rahmen einer Studie werteten sie die aufgetretenen Verletzungen der Spieler, die zwischen den Jahren 2003 und 20012 in Wimbledon teilgenommen hatten, entsprechend aus. Im Ergebnis zeigte sich, dass sich pro 1000 Sätze, die in diesem Zeitraum auf dem Wimbledon-Rasen gespielt wurden, in Summe 20,7 Verletzungen zugezogen wurden.
Interessanterweise traten bei den weiblichen Spielern mehr Verletzungen auf als bei den männlichen (23,4 pro 1000 versus 17,7 pro 1000 gespielte Sätze). Bei der Auswertung, um welche Art von Verletzungen es sich handelte, kam heraus, dass es in den meisten Fällen (bei 52 %) Überbelastungen waren, jedoch dicht gefolgt von einer fast ebenso hohen Anzahl an akuten Traumata (48 %).
Akute Erstverletzungen dominierten dabei gegenüber dem schmerzhaften Wiederauftreten bereits vorhandener Verletzungen. Am häufigsten kam es zu Verletzungen von Schulter, Knie und Wirbelsäule. Bei den Männern waren Leiste, Hüfte, Sprunggelenk und Fersen eher in Mitleidenschaft gezogen, während die Frauen häufiger über Verletzungen am Handgelenk und an den Füßen klagten.
Wie auch der ehemalige Tennisprofi Andre Agassi es einmal zitiert hat, gehen die Sportwissenschaftler davon aus, dass insbesondere der Wechsel von einem Sandplatz auf den Rasenplatz wie in Wimbledon die Anforderungen für den Körper eines Spielers stark verändert. Jeder Sportler muss sich individuell darauf einstellen. Eine zusätzlich erhöhte Verletzungsgefahr sei daher vorprogrammiert.
McCurdie I. et al.
Tennis injury data from The Championships, Wimbledon, from 2003 to 2012
Br J Sports Med
2017; 51: 607-11.