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Praxis Dr. med. Jan Paul Granert
Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin, Chirotherapie und Sportmedizin
Alter Amtshof 2 - 4
04109 Leipzig
Telefon: 0341 99396908
E-Mail: praxis[at]drgranert.de
Gesundheitsbrief
Unser Gesundheitsbrief erscheint monatlich und informiert Sie über neuste medizinische Erkenntnisse.
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Internes Bleaching
Beim internen Bleaching (Synonyme: Walking-Bleach-Technik; Walking-Bleach- Methode; interne Bleichung; internes Bleichen) handelt es sich um ein Verfahren zur Aufhellung eines verfärbten devitalen (marktoten) wurzelbehandelten Zahnes, wofür das Bleichagens (Bleichmittel) für einige Tage in den Zahn eingebracht wird und unter dichtem Verschluss seine Wirkung bis zum gewünschten Aufhellungsergebnis entfalten kann.
Ursächlich für die Verfärbung eines devitalen Zahnes kommen v. a. Blutabbauprodukte und Eiweißzerfallsstoffe aus der nekrotisch zerfallenen Pulpa (dem abgestorbenen Zahnmark) in Frage. Eisen wird freigesetzt, das in die Dentinkanälchen gelangt und dort mit bakteriell erzeugtem Schwefelwasserstoff (H2S) zu bräunlich-grauen Farbstoffen reagiert.
Als Bleichagens (Bleichmittel) bieten sich folgende Möglichkeiten an; die Komponenten werden jeweils unmittelbar vor Anwendung frisch zu einer Paste in sahniger Konsistenz angemischt:
- 30%-iges Wasserstoffperoxid (Wasserstoffsuperoxid, H2O2) und Natriumperborat; das hierbei angesetzte Gemisch weist einen stark sauren pH-Wert von 2-3 auf.
- 3%-iges Wasserstoffperoxid (1 ml) und Natriumperborat (2 g); das Gemisch reagiert mit einem stark alkalischen pH-Wert von 9-11.
- Natriumperborat und Wasser; auch bei diesem Gemisch wird Wasserstoffperoxid als reaktives Agens abgespalten.
Der Bleichvorgang beruht auf der Wirkung des Wasserstoffperoxids. Dieses ist ein starker Radikalbildner, der chromogene Substanzen in farblose Reaktionsprodukte umwandelt und Metalloxide reduziert. Während bei letztgenanntem Gemisch die Bleichwirkung verzögert einsetzt und ein häufigerer Austausch der Bleicheinlage nötig sein kann, unterscheiden sich die beiden mit H2O2 angesetzten Gemische trotz des großen Konzentrationsunterschiedes hinsichtlich ihrer Effektivität nicht. Da aber das Risiko einer zervikalen Resorption (Auflösung der Zahnhartsubstanz im Zahnhalsbereich) mit der Anwendung von 30%-igem H2O2 in Verbindung gebracht wird, gilt die Empfehlung zur Anwendung des zweiten Gemischs mit nur 3%-igem H2O2 und Natriumperborat.
Indikationen (Anwendungsgebiete)
Das interne Bleaching ist ausschließlich für devitale (marktote) Zähne geeignet, die mit einer suffizienten Wurzelkanalfüllung versorgt sind und keinerlei Symptome aufweisen. Ist der Zahnhartsubstanzverlust im Kronenbereich nur gering, kann sich das interne Bleaching als einzige Behandlungsmaßnahme anbieten. Bei größerem Substanzverlust und dadurch bedingter Indikation zur Versorgung mit einer Teilkrone oder Krone kann ein vorheriges Bleaching sinnvoll sein, da sich die Zahnverfärbung in der Regel bis in den Wurzelbereich erstreckt und deshalb durch die dünne Gingiva (Zahnfleisch) im Zahnhalsbereich durchschimmern kann.